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In vielen von Nadja Zelas eindringlichsten Songs durchziehen Dunkelheit («Darkness») und Einsamkeit («Loneliness») die Texte und verdichten sich zu einer Traurigkeit, zu einem Blues, der das Ende von etwas anzukündigen scheint: Das Ende von Beziehungen, vom Vertrauen in das eigene Gefühl, vom Bezug zu einer brüchigen Welt, die sich rasend schnell verändert (Immaterial World) und uns scheinbar immer mehr isoliert von uns selbst (Still Alive) und unseren Mitmenschen. Bei Nadja Zela ist sogar der lichte Sonntagmorgen beschwert mit kleinen schwarzen Steinen (Sunday Morning), die die wandernde Erzählerin im Song wie vergangene Sünden aufklaubt. 

 

Die Grösse von Nadja Zelas Songdichtung besteht darin, dass Sie diese Traurigkeit und Dunkelheit nicht singend beschönigt, sondern ihr mit jeder Zeile trotzt. Dann kulminieren ihre Texte zu Bannflüchen gegen das Ungeheure, sie verteidigen vehement die Liebe und das Leben. Jedem Ende folgt ein Anfang, mit dem Vergehen des Alten beginnt etwas Neues und der der tiefsten Einsamkeit trotzt sie mit Worten Hoffnung ab. Das Ich in ihren Texten denkt nicht daran aufzugeben («I always find a way out» in Break Every Bone und «I`m a born fighter» in Pot Belly), dieses Ich ist furchtlos in der Verteidigung seiner selbst und der Menschen, die es liebt («my fearless soul» in Wrong Side Of Town). Bei Nadja Zela scheint das Licht am hellsten in der Dunkelheit und der kostbare Trost in der Einsamkeit ist die Freiheit («The ingredient of loneliness is ... freedom» in Level Off Level Out). Sowohl für Bedrohung als auch für Rettung findet Nadja Zela starke Bilder: die schwarze Kobra (Black Cobra), die schwarze Witwe (Black Widow) auf der einen, den geheimen Zwilling als Schutzengel in «Hidden Twin», das Glühwürmchen in «Break Every Bone» als Licht in der Nacht auf der anderen Seite. 

 

Spürbar schöpfen Nadja Zelas Texte aus persönlicher Erfahrung aber sie findet darin einen wahrhaftigen lyrischen Ausdruck für die Zerissenheit und Zerbrechlichkeit der gesamten menschlichen Existenz in unserer Zeit der Verunsicherung.

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